Iodreagenzien werden als ökonomisch und ökologisch ansprechende Alternativen zu Übergangsmetallen aufgefasst, obgleich ihr Einsatz als molekulare Katalysatoren in anspruchsvollen C-H-Oxidationen weitgehend ausgeblieben ist. Hier wird eine attraktive Iodoxidationskatalyse vorgestellt, die eine bequeme Umwandlung von weit verbreiteten Kohlenstoff-Wasserstoff- in Kohlenstoff-Stickstoff-Bindungen mit bislang unerreichter vollständiger Selektivität ermöglicht. Die Reaktion verläuft innerhalb zweier miteinander verflochtener Katalysezyklen, die eine durch sichtbares Licht als Energiequelle initiierte Radikalkettenreaktion einschließen. Diese unorthodoxe Synthesestrategie zur direkten oxidativen Aminierung von Alkanen hat keine biosynthetischen Vorläufer und eröffnet einen effizienten und direkten Zugang zu der generellen Substanzklasse von gesättigten aminierten Heterozyklen.